Burg und Burgpark Gamburg bei Werbach

Die Burg und der Burgpark Gamburg sind ein außergewöhnliches Kulturerbe von europäischem Rang.

Die malerisch über der Tauber thronende Gamburg war im 12. Jh. mainzisches Lehen und Residenz der mächtigen Edelfreien von Gamburg. Sie befindet sich seit 1546 in Privateigentum und ist als Nationaldenkmal gelistet. Ihr ursprünglich romanischer Saalbau gehört zu den außergewöhnlichsten des deutschen Hochmittelalters. Sein in Europa kulturhistorisch einzigartiger Hauptsaal trägt u.a. die ältesten weltlichen Wandmalereien nördlich der Alpen (vor 1219). Diese einzig erhaltenen Original-Ausmalungen eines Palas-Saales sind fast vier Meter hoch, künstlerisch innovativ und zeigen Szenen des Kreuzzugs Kaiser Barbarossas sowie eine der frühesten Inschriften deutscher Sprache. Sie umrahmen zudem prächtig geschmückte romanische Doppelarkaden mit einem Baumeisteratlanten und seltenen Kapitellformen. Der Saal selbst verfügte ursprünglich sogar über eine Fußbodenheizung.

Die bis heute bewohnte Burg wurde zwar, wie z. B. in der Renaissance, einige Male umgebaut, doch, u. a. dank ihrer Rettung durch Götz von Berlichingen im Bauernkrieg, nie zerstört. Im Zusammenhang mit seiner Entführung des Dr. Johann Küchenmeister von Gamburg fiel auch das berühmte „Götz-Zitat“.

Der Bergfried hatte zeitweise eine ungewöhnliche Funktion als Wasserreservoir für den barocken Burgpark und wurde noch im 2. Weltkrieg, u.a. als Archiv für Akten der kommunistischen Widerstandsbewegungen „Rote Kapelle“, genutzt.

Der spätestens im 17. Jh. direkt vor den Wehrmauern auf eigens dafür aufgeschüttetem Terrain angelegte Barockgarten ist als Burgpark in Deutschland kulturhistorisch einzigartig. Er wurde nach alten Vorlagen mit botanischen Raritäten der Zeit wiederbelebt und profitiert vom besonders milden Klima des lieblichen Taubertals sowie den Ausläufern eines nahen Naturschutzgebietes. Ebenso der statuen- und wappengeschmückte Burghof, dessen Palmen und andere exotische Pflanzen in der Saison ein mediterranes Flair verströmen.

Mit der Gamburg ist eine eigene Erzählung zu über 21 verschiedenen Geistern und weiteren Spukerscheinungen sowie die Melusinensage der Gamburger Eulschirbenmühle verbunden.

Burg und Burgpark können während der regulären Öffnungszeiten an jedem Wochenende und Feiertag der Saison besichtigt oder im Rahmen einer Führung besucht werden. Zudem werden regelmäßig Greifvogelvorführungen sowie zahlreiche Veranstaltungen und Kurse angeboten.

Kontakt & Info

Burgweg 29
97956 Werbach
Telefon: +49 9348 605

Anreise | Parken & ÖPNV

AUTO: A3, Abfahrt Wertheim/Lengfurt, L2310 Richtung Urphar, dort links K2878, dann rechts K2824. Nach 5 km rechts K2821 Richtung Niklashausen, dort rechts L506.

Oder A81, Abfahrt Tauberbischofsheim, B27 Richtung Tauberbischofsheim, dort L506 Richtung Wertheim

BAHN: Bahnhof Gamburg (Tauber) an der malerischen Taubertalbahn

BUS: Bus 941 der Strecke Lauda – Tauberbischofsheim – Wertheim

FLUGHÄFEN: 1 Std. von Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg

 

ZUFAHRT & PARKEN: Die Burg ist, neben verschiedenen Wanderwegen, über zwei Fahrwege erreichbar: Den Burgweg sowie den etwas steileren Hohlweg. Busse können die Burg über den Burgweg anfahren. Die Zufahrt endet ca. 70 m vor dem Burgtor. Dort gibt es auch entsprechende Parkmöglichkeiten. Ältere und Gehbehinderte können auf Anfrage direkt vor dem Burgtor abgesetzt werden. Alle Fahrer werden gebeten, im Ortsgebiet Gamburg langsam zu fahren und auf Anwohner zu achten.

Burgweg 29
97956 Werbach
Telefon: +49 9348 605