Schlossgarten Schwetzingen
Nach dem Vorbild von Versailles entstand in Schwetzingen unter der Regie von Kurfürst Carl Theodor eine Parkanlage, die in Europa ihresgleichen sucht.
Die Anfänge des Schlossgartens
Kurfürst Carl Philipp legte den Grundstein für den heutigen Schlossgarten. Als er 1731 das Schloss Mannheim bezog, ließ er Schwetzingen als Sommerresidenz und Jagdschloss ausbauen. Der Garten war wesentlich kleiner als heute und erstreckte sich nur bis zum Arionbrunnen. Hier stand die alte Orangerie, denn der Kurfürst schätzte exotische Gewächse.
Der Schlossgarten blüht auf
Carl Philipps Nachfolger, Kurfürst Carl Theodor, ließ den Garten der Sommerresidenz zunächst im französischen Barockstil erweitern. Hofgärtner Johann Ludwig Petri entwarf 1753 das Parterre inmitten eines kreisförmigen Raumes, der durch Zirkelgebäude und Laubengänge gefasst wurde. Die vom Schloss nach Westen verlaufende Hauptachse wurde aufwendig mit Blumenrabatten, Wasserspielen und Heckenzonen geschmückt.
Höhepunkt der Gartenkunst
Innerhalb von 50 Jahren ließ Carl Theodor den Garten durch seinen Architekten Nicolas de Pigage erweitern und mit zahlreichen Skulpturen und raffinierten Gartenarchitekturen wie der beeindruckenden Gartenmoschee ausstatten. Darüber hinaus zeigte sich der Landesherr auf der Höhe der Zeit: Der in England auf Kosten des Kurfürsten ausgebildete Gartenkünstler Friedrich Ludwig von Sckell realisierte in Schwetzingen einen der ersten englischen Landschaftsgärten in Deutschland.
Der Schlossgarten in badischer Zeit
Im Zuge der Neuordnung Europas unter Kaiser Napoleon fiel 1803 die rechtsrheinische Kurpfalz an das Haus Baden. Gartendirektor in Schwetzingen wurde nun Johann Michael Zeyher. Er betrieb vor allem forstbotanische Forschungen. Im Garten selbst gestaltete Zeyher das rechteckige große Bassin in einen Weiher mit natürlichen Uferlinien um. Auch den Seepferdgarten veränderte er zu einer landschaftlichen Partie. Ansonsten wurde der Garten im 19. Jahrhundert kaum verändert.